Sonntag, 20. Mai 2012

Toledo - Salamanca - Leon


Toledo – Salamanca – Leon

Da ich die Bilder, die die Mädels gemacht haben leider nicht runterladen kann, ist es an ihnen einen
Gastbericht in meinem Blog zu veröffentlichen. Ich mache derweil gekonnt einen Bogen um die
Woche mit meinen Gästen. Außerdem ist dies der vorletzte Eintrag.

Wieder alleine in Madrid beschlich mich das Gefühl des Heimwehs. Ich schlenderte durch die
Straßen der Metropole und überlegte deshalb was ich machen sollte. Ich beschloss nach Toledo zu
fahren, da Toledo nur etwa eine Stunde von Madrid entfernt ist und sehr sehenswert sein soll.
Gedacht, getan. Toledo ist eine wunderschöne antike Stadt. Ein Paradies für alle Mittelalterfans, da
es hier Tausende Läden und Museen zu diesem Thema gibt. Die umliegende Landschaft ist auch
sehr interessant. Trocken und doch reich mit Flora. Der einzige Nachteil Toledos: Steil. Eine
unglaublich steile Stadt.
Einmal in Toledo sollte man ja noch irgendwo schlafen. Es bietet sich an ein Hostel zu finden.Da
wir deutschen Jugendlichen aber keine Kreditkarten haben im Normalfall und Hostels aber nur
gegen Kreditkarte reservieren musste ich hoffen, dass meine emails gelesen wurden. Nach 30
Minuten suchen fand ich mein Hostel und der Wirt versicherte mir nach kurzem Small Talk, dass
alles in Ordnung gehe. Ich teilte mein Zimmer mit Chen, einem Taiwanesen, der eine große
Europareise macht und gerade angefangen hat. Nachdem ich geduscht habe rief mich der Wirt zu
sich und erklärte er habe nun doch kein Zimmer frei, da sein Kollege die Reservierung nicht
angenommen hat usw. Schock. Es war schon spät und die anderen Hostels wohl ebenfalls voll.
Mein Sachen packend erlöste mich der Wirt mit dem Vorschlag einfach bei ihm einzuziehen. Jop
dachte ich und blieb eine Nacht in den Privaträumen des Hostels. Mit Chen, meinem „Fast-
Zimmergenossen“ besuchte ich danach noch Museen und traf ein US-Amerikanisch – Rumänisches
Paar, das uns die Stadt zeigte. Spät am Abend schauten wir in einer Bar Fußball, als ein Regensturm
über Toledo fegte. Zusammengekauert wie in der New Yorker Bronx standen wir am Heizlüfter (ja,
Spanien). Am nächsten Tag waren wir sogar bei dem sympathischen Pärchen eingeladen ihrem
Festessen (sie waren orthodox und feierten Ostern) beizuwohnen, was wir auch gerne taten. Cheng
fotografierte fleißig wie immer alles. Ich dagegen frönte einmal mehr der Völlerei. :D

Zurück in Madrid hatte ich noch etwas Zeit und besuchte das naheliegende Planetarium in der
Hoffnung, dass es gratis sei - es war gratis. :D Zwei schöne und interessante Stunden versüßten mir
die Warterei.

Es ging nach Salamanca. Eine altehrwürdige Universitätsstadt. Salamancas Ruf in Spanien ist
vergleichbar mit dem Heidelbergs in Deutschland und in der Tat, eine sehr schöne Stadt. Gesurft
habe ich bei Leandro, den ich zuerst nicht erkannte, da er seine Haare ganz kurz trug, im Gegensatz
zu der Langhaarmähne die ich im Internet gesehen habe. Mit seinen netten Mitbewohnern
schlenderten wir durch die Altstadt, plauderten über Deutschland, da Nacho (sein Mitbewohner)
gerne eine Deutschlandreise machen will und Leandro im Herbst an der Humboldt studiert. Am
nächsten Tag war Fest angesagt. Genauer „Lunes de aguas“, etwa: „Wassermontag“. Aus Gründen
des Jugendschutzes erkläre ich die Herkunft des Festes nicht, es reicht zu erwähnen, dass es ein
stadteigenes Jugendfest ist, kurz das größte Botellon der Stadt. Zusammen mit Tausenden Studenten
feierten wir bei Sonne am Flussufer und aßen und tranken wie die Weltmeister. Anfangs noch
trinkfest musste auch ich im Laufe der Nacht bemerken, wie ich langsam aber sicher an meine
Grenzen stieß. Einige witzige Episoden später wachte ich am nächsten Morgen auf:

Meine Reise führte mich weiter nach Leon. Ebenfalls eine alte Stadt. Es war jedoch seeeehr kalt
und schneite zuweilen. Immernoch plagten mich Kopfschmerzen und eine allgemeine Bedrücktheit,
die vielleicht aus dem Abend/der Nacht zuvor herrührten. Nicht die besten Voraussetzungen für
Couchsurfing, aber gut. :D
Mein Host „Ivy“ holte mich ab und zeigte mir die Stadt. Diesmal redete ich fast nichts, denn immer
noch waren meine Sinne nicht auf Betriebstemperatur. Das machte Ivy jedoch nichts. Ich geriet an
einen Menschen, der IMMER gute Laune und Witze auf Lager hat und das Wort Ruhe oder
Schweigen nicht kennt. Besser hätte es nicht laufen können... :D
Ivy wohnte etwas außerhalb Leons. Wir fuhren zu ihr nach Hause wo auch schon Han wartete. Ein
Südkoreaner, der beschloss ohne Geld (wirklich mit nichts) Europa zu bereisen. Er fing im Winter
in Russland an. Auf meine Frage ob er da organisatorisch schlecht geplant hat bezüglich Wetter
konnte er mir keine richtige Antwort geben. Sei's drum. Mit seinen hundert Thermojacken ging's
wohl auch so. Er schlief übrigens die Nacht zuvor in Leon im Park. Schlimm für mich wurde es
nun, da ich immer noch benommen von der Nacht zuvor Übersetzer spielen musste und die beiden
sich extrem viel zu erzählen hatten. Unglaublich.... :D

Am Nächsten Tag ging es schon weiter nach Aviles. Dort wartete meine nächste Arbeitsstation auf
mich, aber das ist eine (ganz) andere Geschichte...

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