Die Reise sollte beginnen - sollte sie zumindest. Am Tag des Bewerbungsgespräches in Tübingen bekam ich eine Absage einer beliebigen spanischen Magd. Sie müsse ihrer Familie helfen. Nun gut, kein Problem für Barte! Nach einem intensiven Interview und einem sehr interessanten und witzigen Tag im Leibniz-Kolleg wurde erst einmal in Tübingen couchgesurft. Bei einer Freundin kam ich eine Nacht unter und schon dort hatte er eine schöne Zeit. Zusammen mit besagter Freundin und deren Freund wurde Tübingen erkundet. Wie in einer Studentenstadt zu erwarten fand ich nicht viel Schlaf, aber auch das war kein Problem.
Am nächsten Tag stieg er in aller Frühe in den Zug nach Stuttgart von wo ein Bus gen Spanien fuhr. Ganze 36 Stunden nannte ich diesen Bus mein Zuhause. Mehrere Pass- und Gepäckkontrollen in fremden Sprachen, einem aggressiven Drogenjunkie auf Entzug und der ungewissen Bleibe in Sevilla zum Trotz schritt ich aus dem Bus. Ein kleiner Schritt für Barte aber ein großer für die Menschheit.
Zum Glück fand sich in Kastilien La Mancha eine Raststätte mit Wifi, von wo aus Barte zwei Stunden vor Fahrtende noch eine Unterkunft klar machte.
Angekommen in Sevilla versuchte ich meinen Gastgeber zu finden - vergebens. Nach 20 Minuten wurde klar: Jeder wartete auf der jeweils anderen Seite des riesigen Busbahnhofes.
Im Haus angekommen wurde ich auch gleich mit den Trinkgewohnheiten in Spanien vertraut gemacht. Sofort wurde mir Bier, Wein, Rum und mehr gereicht. Zur Erklärung: Sein Gastgeber war ein Mittdreißiger Militär, der alleine aber manchmal mit einem ominösen Freund wohnte. Etwas unangenehm war alles schon. Ich wusste nicht, ob ich Opfer eines Assassinen war oder nicht. Nein, Xavier ist einfach nur eine wahnsinns nette Person. Er zeigte mir auch gleich die Stadt und gab ihm Serrano Schinken. Ich habe auch gleich einen Wandergefährten gefunden um den Jakobsweg nicht ganz allein zu gehen.
Sevilla:
Eine wunderschöne Stadt! Überall Orangenbäume (wirklich überall), kleine Gassen, alte Gebäude, 25 Grad, ein wunderbarer Fluss und und und! Wer nach Spanien geht muss nach Sevilla. Nach zwei sehr lustigen Nächten bei Xavier musste ich in ein Hostel umziehen. Das war aber nicht weiter schlimm, da ich dort einige interessante Menschen from all over the world traf und wir zusammen viel Spaß hatten. Zum Beispiel beim BBQ auf der Dachterasse eines Partnerhostels. Über den Dächern von Sevilla!
Das Essen in Spanien ist wunderbar. Seeeeehr billig. Für ein Frühstück mit Kaffee und einem großen Brötchen mit Schinken, Tomaten und Öl bezahlt man 3,40 Euro - für zwei Personen! Komischerweise wird man von diesem Frühstück derart satt, dass man eigentlich nichts mehr essen muss bis es dann um 10 Uhr heißt: Tapas!
Die Tapas werden oft mit Chips und Weißbrot gereicht und decken viele Bereiche der Kulinarik ab. Wirklich ein Traum wie die Leute um 11 Uhr noch alle auf der Straße sitzen, lachen, erzählen, Tapas essen und Bier trinken. Achso, ein Bier in Sevilla kostet einen Euro. Es ist zwar nicht so gut wie in Good'ol Germany aber es schmeckt noch.
Eigentlich weiß ich gar nicht was ich alles schreiben soll, weil ich hier so viel tolles erlebe/sehe und eigentlich schon der Alltag extrem aufregend ist. Außerdem merke ich, dass ich gar keine große Lust habe alles aufzuschreiben. Freut euch also auf laaange Gespräche mit mir. Der zweite Teil folgt recht bald. :D
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